Erika Steinbach bezeichnet NSDAP als „links“ und wirft Sozialdemokraten „Gleichschaltung“ vor

Wenn es um die politischen Ausrichtungen „Links“ und „Rechts“ geht, so hat es in der politischen Streitkultur schon viele Debatten gegeben. Wo fängt „Rechts“ an, wo hört „Links“ auf? Erika Steinbach (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, wirft bei Twitter (offiziell bestätigter Account) mit extrem kruden Thesen um sich. So sei die NSDAP eine linke Partei gewesen, nennt die Piratenpartei in einem Atemzug mit diktatorischen Systemen und wirft Sozialdemokraten Gleichschaltung vor.

Auslöser der Debatte war dieser Tweet von Erika Steinbach:

Es folgte eine Diskussion über „eingefressene Geschichtsbilder“ und Bedrohung der Demokratie von Links:

Außerdem betont sie, dass auch die „SPD nicht frei von NSDAP-Mitgliedern war“:

Was man nicht alles in 140 Zeichen unterbringen kann. Sie ist erfahrene Politikerin, sie müsste wissen, was sie hier tut:

Und zum Schluss gibt’s bei den Sozis auch noch die Gleichschaltung:

Ich empfinde die Aussagen als ekelhaft, geschichtlich höchst problematisch und einer gestandenen Partei, wie es die CDU ist, absolut unwürdig. Der Sozialdemokratie, die mit Otto Wels an der Spitze entschieden gegen die Nationalsozialisten gekämpft hat, „Gleichschaltung“ vorzuwerfen ist widerlich. Die Piratenpartei in einem Atemzug mit diktatorischen Systemen zu nennen ist entweder ungeschickt (und dies kann ich mir bei einer erfahrenen Politikerin nicht vorstellen) oder absolut dumm.

Ich halte es für unerträglich, dass die CDU solche Aussagen von einem Mitglied des Bundestages toleriert.